Optimistische Anleger erwarten ungeachtet des Covid-19-Schocks weiterhin Anlagerenditen von über 10 %
PRESSEMITTEILUNG - 31. August 2020
Trotz der durch Covid-19 verursachten Unsicherheit erwarten sich die Anleger in den kommenden fünf Jahren laut Schroders Global Investor Study 2020 [1] weiterhin eine optimistische durchschnittliche Rendite von jährlich mehr als 10 %.
Laut der Studie, in deren Rahmen mehr als 23.000 Investoren aus 32 Ländern weltweit befragt wurden, sind die durchschnittlichen jährlichen Renditeerwartungen der Anleger über die kommenden fünf Jahre auf 10,9 % angestiegen. In Nord- und Südamerika erhoffen sich die Anleger eine Performance von gar 13,2 %.
Dagegen erwarten sich die Anleger in Europa Renditen von durchschnittlich 9,4 % in den kommenden fünf Jahren.
Insbesondere Anleger in den USA (15,4 %), Indonesien (14,8 %) und Argentinien (14,6 %) legten am meisten Optimismus an den Tag. Am anderen Ende des Spektrums befanden sich die Anleger in Japan (6 %), der Schweiz (7 %) und Italien (7,9 %).
Allerdings haben die Anleger ihre Ertragserwartungen von 10,3 % auf 8,8 % für die kommenden zwölf Monate gesenkt.
Dieser Optimismus spiegelt sich vielleicht auch darin wider, dass lediglich 6 % der Anleger den zeitlichen Nachhalleffekt der negativen wirtschaftlichen Folgen von Covid-19 auf mehr als vier Jahre bezifferten. In der Tat gehen nur 21 % davon aus, dass sich die aktuelle Krise mehr als zwei Jahre lang bemerkbar machen wird.
Die Auswirkungen der globalen Pandemie veranlassten allerdings zahlreiche Anleger, an ihren Portfolios beträchtliche Änderungen vorzunehmen: 28 % gaben an, einen erheblichen Teil ihrer Anlagen auf weniger riskante Vermögenswerte umgeschichtet zu haben.
Weitere 25 % meinten, sie hätten einen gewissen Teil ihres Portfolios auf weniger riskante Anlagen verlagert.
Interessanterweise bestätigten 20 %, sie hätten diese Krise als Gelegenheit wahrgenommen, um einen Teil ihres Portfolios auf riskantere Anlagen umzuschichten, während 19 % angaben, sie hätten sich dazu entschlossen, nichts zu unternehmen und an ihren Anlagen keine Änderungen vorzunehmen.
Darüber hinaus schienen eher die älteren Generationen inmitten der von Covid-19 verursachten Marktvolatilität Ruhe zu bewahren. Mehr als drei Viertel (75 %) derjenigen ab einem Alter von 71 schichteten entweder ihr Portfolio bei einem gleichbleibenden Risikoniveau um oder beschlossen, keine Änderungen vorzunehmen. Dies vergleicht sich mit lediglich 23 % bei den Millennials [2].
Wim Nagler, Vertriebsleiter für Belgien & Luxemburg bei Schroders, meinte hierzu:
„Die Auswirkungen von Covid-19 für die Wirtschaft, Märkte und darüber hinaus dürften in den kommenden Jahren zweifelsohne erheblich sein. Die Pandemie wird von vielen als der „Schwarze Schwan“ schlechthin erachtet. Wir müssen jetzt aber mehr denn je an unseren Anlagegrundsätzen festhalten.
„Das ist leichter gesagt als getan, aber es gilt, über die Schlagzeilenflut hinwegzublicken und uns langfristig weiterhin auf ausgewogene Anlagen zu konzentrieren. Dies ist in Anbetracht der aktuell äußerst niedrigen Zinssätze weltweit umso wichtiger. Unser Schwerpunkt bei Schroders ist daher: Unterstützung für unsere Anleger und Kunden zu bieten, um ihnen zu helfen, sich in diesen unsicheren Zeiten zurecht zu finden, und letztlich ihren künftigen Wohlstand zu sichern.“
Die Covid-19-Krise hat außerdem den Fokus auf Ersparnisse verschärft, da fast die Hälfte (49 %) der Anleger angaben, sie würden über ihre Anlagen mindestens einmal pro Woche nachdenken, verglichen mit 35 % vor der Pandemie.
Rund zwei Drittel (66 %) der Befragten, die sich als „fortgeschrittene Anleger“ oder als „Anleger mit Expertenwissen“ einstuften, gaben an, sie würden sich bei kurzfristigen Kursverlusten entweder nur geringe oder gar keine Sorgen machen. Darin spiegelt sich ihre größere Erfahrung mit Perioden der Unsicherheit wider.
Zugleich legten 48 % der fortgeschrittenen Anleger Wert auf eine Finanzberatung durch einen unabhängigen Berater, verglichen mit lediglich 30 % unter den Anfängern. Ferner lassen sich 36 % der sich als Anfänger einstufenden Anleger in finanziellen Dingen weniger von einem Finanzberater und dafür eher von Freunden oder Familienmitgliedern beraten, verglichen mit 27 % unter den sich als fortgeschritten charakterisierenden Anlegern.
Interessanterweise gaben die meisten Anleger (68 %) an, sie selbst hätten noch vor Finanzdienstleistern, Beratern und Bildungseinrichtungen dafür Sorge zu tragen, dass ihr Wissen über finanzielle Angelegenheiten ausreichend ist.
Zugleich meinten 51 % der Anleger, Bildungseinrichtungen sollten dafür verantwortlich sein, sicherzustellen, dass Kenntnisse über persönliche finanzielle Angelegenheiten vermittelt werden. In der Tat meinten lediglich 40 %, sie hätten ihr Finanzwissen als Teil ihrer schulischen Bildung erlangt. Das gleiche Beratungsdefizit existierte in Bezug auf Regierungen und Aufsichtsbehörden.
Darüber hinaus gaben immerhin 25 % der Anleger an, oberste Ausgabenpriorität bei ihrem verfügbaren Einkommen hätten Investitionen für den Ruhestand, was deutlich über dem Wert von 10 % vor drei Jahren liegt. Daran wird ersichtlich, dass das Bewusstsein für die Altersvorsorge gestiegen ist.
Die vollständige Schroders Global Investor Study 2020 finden Sie auf www.schroders.lu/gis.
[1] Im April 2020 führte Schroders eine unabhängige Online-Befragung von weltweit mehr als 23.000 Anlegern aus 32 Ländern durch. Kontaktiert wurden Anleger aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika und anderen Teilen der Welt. Gegenstand dieser Studie sind Personen, die in den kommenden zwölf Monaten mindestens 10.000 Euro (oder den Gegenwert in einer anderen Währung) anzulegen beabsichtigen und in den vergangenen zehn Jahren Änderungen an ihren Anlagen vorgenommen haben.
[2] Anleger zwischen 18 und 37 Jahren.