Millennials sind eher dazu bereit, ihre persönlichen Überzeugungen aufzugeben, wenn die Rendite hoch genug ist
Schroders Global Investor Study 2020
PRESSEMITTEILUNG - 25. September 2020
Millennials [1] sind eher dazu bereit, ihre persönlichen Überzeugungen für potenziell höhere Renditen zu opfern, so das Ergebnis der Schroders Global Investor Study 2020 [2] .
Diese Studie, an der mehr als 23.000 Anleger aus 32 Ländern weltweit teilnahmen, ergab, dass ein Viertel der Millennials, denen oftmals ein größeres Nachhaltigkeitsbewusstsein nachgesagt wird, ihre persönlichen Überzeugungen opfern würden, wenn die Renditen hoch genug wären.
Erfreulicherweise würden jedoch insgesamt 77 % nicht gegen ihre persönlichen Überzeugungen investieren, und für diejenigen, die dies tun würden, müsste die durchschnittliche Rendite ihrer Investition 21 % betragen, um jegliche Schuld angemessen auszugleichen.
Rund 16 % der Anleger über 70 Jahre, 20 % der Babyboomer und 24 % der Generation X würden ihre persönlichen Überzeugungen für höhere Renditen aufgeben.
Fast ein Drittel (29 %) der Anleger, die laut eigenen Angaben über Anlagekenntnisse auf Expertenniveau bzw. fortschrittlichem Niveau verfügen, ist eher geneigt, die persönlichen Überzeugungen zu Gunsten besserer Anlagerenditen zu opfern. Demgegenüber steht ein Wert von 18 % bei Anlegern mit Anlagekenntnissen auf Anfängerniveau bzw. rudimentärem Niveau.
Auf geografischer Ebene bleiben Anleger aus China, Italien und Portugal ihren Überzeugungen am ehesten treu, die Schlusslichter bilden hier Anleger aus den USA, aus Singapur und Thailand.
Erfreulicherweise würden jedoch 77 % nicht gegen ihre persönlichen Überzeugungen investieren, und für diejenigen, die dies tun würden, müsste die durchschnittliche Rendite ihrer Investition 21 % betragen, um jegliche Schuld angemessen auszugleichen.
Insgesamt waren 42 % der Anleger weltweit der Meinung, dass eine nachhaltige Anlage wahrscheinlich zu höheren Renditen führt. Rund 47 % gaben an, dass sie nachhaltigen Investments aufgrund ihrer größeren ökologischen Wirkung positiv gegenüberstehen.
Experten oder fortgeschrittene Anleger sind am ehesten der Ansicht, dass nachhaltige Investments das größte Potenzial für höhere Renditen bieten (44 %), und neigen am wenigsten zu der Meinung, dass diese Anlagen letztendlich enttäuschen werden (9 %).
Carolina Minio-Paluello, Global Head of Product, Solutions & Quant bei Schroders, äußerte sich wie folgt dazu:
„Es ist überaus positiv zu werten, dass viele Anleger heute der Meinung sind, dass nachhaltiges Investieren nicht zulasten der Wertentwicklung gehen muss. Die Anleger wollen, dass ihre Investitionen im Einklang mit ihren Werten stehen.“
„Unserer Erfahrung schließen sich die Performance und die Renditen einer Anlage nicht gegenseitig aus. Es wird immer offensichtlicher, dass nachhaltige Investments zu besseren langfristigen Ergebnissen führen können. Deshalb ist die Kommunikation von zentraler Bedeutung, denn die Anleger müssen verstehen, was nachhaltiges Anlegen wirklich bedeutet. Dies ist ein zentraler Schwerpunkt für Schroders. Wir arbeiten eng mit unseren Kunden zusammen, um ihre Anforderungen und Ziele im Zusammenhang mit nachhaltigen Anlagen zu erfüllen.“
Hannah Simons, Leiterin der Nachhaltigkeitsstrategie bei Schroders, meint dazu:
„Die Anleger verbinden mit nachhaltigen Investments oft ganz unterschiedliche Dinge, ihre persönlichen Überzeugungen spielen dabei oftmals eine wichtige Rolle. Manche möchten dabei vielleicht mehr in Unternehmen investieren, für die ökologische Fragen sehr hohe Priorität haben, andere wiederum möchten möglicherweise ihre Anteile an Erzeugern fossiler Brennstoffe abstoßen.“
„Wir als Vermögensverwalter möchten unseren Kunden in erster Linie dabei helfen, dass sie sich im immer komplexer werdenden Bereich der nachhaltigen Anlagen besser zurechtfinden. Unser Ziel ist es, nicht nur Renditen für Anleger zu erwirtschaften, sondern auch positivere Ergebnisse für die gesamte Gesellschaft zu erzielen. Die Messung und die Beobachtung der Fortschritte sind auch weiterhin entscheidend“
Tatsächlich ist die Kommunikation ausschlaggebend: 93 % der Befragten benötigen weitere Informationen, um sich von der Nachhaltigkeit ihrer Anlagen zu überzeugen.
Darüber wer diese Informationen bereitstellen sollte, waren die Anleger geteilter Meinung. Für 34 % der Befragten ist dies die Aufgabe unabhängiger Dritter und für 33 % liegt die Verantwortung hier direkt beim Anlageanbieter.
Überraschenderweise gaben nur 44 % der Befragten aus Europa an, in nachhaltige Anlagefonds zu investieren, im Gegensatz zu Fonds, die keine Nachhaltigkeitsfaktoren berücksichtigen. Dieser Wert liegt unter dem für Nord- und Südamerika (52 %) sowie Asien (49 %) und war überraschend angesichts der allgemeinen Meinung, dass europäische Investoren in Bezug auf nachhaltige Anlagen weltweit generell die Nase vorn haben.
In Hinblick darauf, wie Vermögensverwalter die Herausforderungen der Branche für fossile Brennstoffe angehen sollten, waren die Anleger geteilter Meinung. Etwas mehr als ein Drittel (36 %) vertritt die Ansicht, dass die Vermögensverwalter die Anlagen aus Unternehmen in diesen Bereichen abziehen sollten, um deren Wachstumsmöglichkeiten einzuschränken. Allerdings ist mehr als ein Viertel (27 %) der Ansicht, dass Vermögensverwalter ihre Beteiligung beibehalten sollten, um den Wandel voranzutreiben.
Des Weiteren waren die Anleger der Meinung, dass sich die Unternehmen am stärksten auf soziale Verantwortung, die Berücksichtigung von Umweltthemen und den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern konzentrieren sollten.
Die vollständige Schroders Global Investor Study 2020 finden Sie auf www.schroders.lu/gis.
[1] Anleger zwischen 18–37.
[2] Im April 2020 gab Schroders eine unabhängige Online-Befragung von weltweit mehr als 23.000 Anlegern aus 32 Ländern und Regionen in Auftrag. Kontaktiert wurden Anleger aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika und anderen Teilen der Welt. Gegenstand dieser Studie sind Personen, die in den kommenden zwölf Monaten mindestens 10.000 Euro (oder den Gegenwert in einer anderen Währung) anzulegen beabsichtigen und in den vergangenen zehn Jahren Änderungen an ihren Anlagen vorgenommen haben.