Erhöhte Ersparnisse – ein dauerhaftes Erbe der Pandemie – und steigendes Vertrauen der Investierenden
Schroders Global Investor Study 2021
Pressemitteilung - 29. September 2021
Ein stärkerer Fokus auf Sparen und finanzielles Wohlergehen wird zu den bleibenden Hinterlassenschaften der Pandemie gehören, auch wenn das Vertrauen der Investierenden steigt. Dies ergab die Schroders Global Investor Study1.
Die Flaggschiff-Studie, bei der über 23.000 Personen an 32 Standorten weltweit befragt wurden, ergab, dass fast die Hälfte der Anleger*innen (46 %) auch nach den Lockdowns mehr sparen werden. Besonders ausgeprägt ist diese Einstellung bei Personenim Alter von 18 bis 37 Jahren.
Diese vorsichtigere Einstellung zeigt sich auch bei den Rentenerwartungen:58 % der Ruheständler weltweit sind inzwischen vorsichtiger, wenn es darum geht, ihre Ersparnisse auszugeben. 67 % der noch Arbeitstätigen wollen mehr für den Ruhestand sparen.
Trotz der Herausforderungen der Pandemie ist das Anlegervertrauen auf den höchsten Stand seit Beginn der Studie im Jahr 2016 gestiegen, wobei die durchschnittlichen jährlichen Renditeerwartungen in den nächsten fünf Jahren voraussichtlich 11,3 % betragen werden – ein Anstieg gegenüber den vor einem Jahr prognostizierten 10,9 %.
Dies spiegelt auch die wachsende Zuversicht institutioneller Anleger*innen wider, die Schroders in diesem Monat in seiner Institutional Investor Study feststellte.
Schwerpunkt auf finanzielles Wohlergehen
Nahezu drei Viertel (74 %) der Anleger*innen weltweit haben seit der Pandemie mehr Zeit damit verbracht, über ihr finanzielles Wohlergehen nachzudenken,was besonders für Befragte galt, die sich selbst als „Experte/erfahren“ bezeichnen würden.
Auf regionaler Ebene war diese Veränderung in Asien am ausgeprägtesten. Anleger*innen in Thailand, Indien und Indonesien vertraten diese Ansicht besonders nachdrücklich.
Anleger*innen weltweit überprüfen ihre Anlagen inzwischen eher mindestens einmal im Monat (82 %) gegenüber 77 % im Jahr 2019.
Im Laufe des Jahres 2020 sparten fast ein Drittel (32 %) der Anleger*innen weltweit mehr als geplant.Es überrascht nicht, dass dies auf geringere diskretionäre Ausgaben wie Restaurants, Reisen und Freizeit zurückzuführen war.
Über ein Drittel (38 %) der Anleger*innen in Europa sparten mehr als geplant, gefolgt von Anleger*innen in Asien (28 %) und Nord-, Mittel- und Südamerika. (27 %). Von den Anleger*innen, die weniger als geplant sparten,nannten 45 % der Befragten weltweit reduzierte Gehälter/Arbeitseinkommen als Hauptgrund – eine der Konsequenzen der Pandemie.
Anlass zu Optimismus
Anleger*innen in den USA, Niederlanden und Großbritannien werden die Ausgaben am wahrscheinlichsten erhöhen, sobald ihre Lockdowns aufgehoben werden. Die vorsichtigsten Anleger*innen am anderen Ende der Skala stammen aus Japan, Schweden und Hongkong.
Darüber hinaus ergibt sich das Anlagevertrauen durch Anleger*innen, die sich als „Experte/fortgeschritten“ einstufen: Ihre Renditeerwartungen lauten auf 12,8 %, im Vergleich zu 8,9 % bei Anfängern mit rudimentären Kenntnissen.
Die Anleger*innen in Nord-, Mittel- und Südamerika waren am optimistischsten. Sie erwarteten eine jährliche Gesamtrendite von 12,5 % in den nächsten fünf Jahren, gefolgt von Asien (12,3 %) und Europa Erwartungen von (9,7 %).
Wim Nagler, Vertriebsleiter für Belgien & Luxemburg bei Schroders, kommentiert:
„Die Pandemie hat unser Gefühl der Unsicherheit verstärkt und unsere Risikobereitschaft herausgefordert. Wir machen uns mehr Sorgen und fühlen, dass wir die Kontrolle verlieren. Diese Stimmung lässt sich in den Ergebnissen unserer Umfrage ablesen, denn die Befragten konzentrieren sich zunehmend auf das Sparen, die Überwachung ihrer Rentenbeiträge und die häufigere Überprüfung ihrer Anlagen.
Trotz der enormen Herausforderungen ist es ermutigend zu sehen, dass die Pandemie als Katalysator für eine weltweit stärkere Konzentration auf generische Finanzplanung und Wohlbefinden gewirkt hat.
Dies ist eine globale Studie, und wir alle haben gemeinsame Wünsche und Bedürfnisse. Finanzielle Sicherheit ist für uns alle ein zentrales Thema. Gleichzeitig ist bei den von uns erwarteten Anlagerenditen in den kommenden fünf Jahren Vorsicht geboten, da der Ausblick vieler Anleger*innen – und insbesondere jener, die sich für Experten halten – ausgesprochen optimistisch ist.
Die vergangenen 18 Monate haben uns gezeigt, dass die Zukunft nach wie vor unvorhersehbar ist und sich ein ausgewogener, konsequenter und geduldiger Anlageansatz, der sich auf langfristige Ziele und wahrscheinliche Ergebnisse konzentriert, wahrscheinlich auszahlen wird.“
Die vollständige Schroders Global Investor Study 2021 finden Sie hier.
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1Im März 2021 gab Schroders eine unabhängige Online-Befragung unter über 23.000 Anleger*innen aus 32 Ländern und Regionen der Welt in Auftrag. Kontaktiert wurden Anleger*innen aus Europa, Asien, Nord- und Südamerika und anderen Teilen der Welt. Gegenstand dieser Studie sind Personen, die in den kommenden zwölf Monaten mindestens 10.000 Euro (oder den Gegenwert in einer anderen Währung) anzulegen beabsichtigen und in den vergangenen zehn Jahren Änderungen an ihren Anlagen vorgenommen haben. Schroders ist sich bewusst, dass eine derart abgegrenzte Gruppe nicht repräsentativ für die Pandemie-Erfahrungen aller ist.
Anmerkung: Bei den Zahlen ergibt sich rundungsbedingt oder aufgrund einer Frage mit mehreren Antwortmöglichkeiten als Summe möglicherweise ein von 100 Prozent abweichender Wert.